Wenn ich im Stau stehe, im Auto sitzend also mehr im Stau sitze als stehe, frage ich mich, warum alle anderen auch immer da sind. Die könnten bei dem schönen Wetter heute, Freitag, 22. August, doch daheim am Balkon chillen oder auch arbeiten oder in einer Bibliothek gerade Medien entlehnen. Nein, die müssen auch in ihren blöden Autos sitzen und von Freilassing in Richtung Salzburg fahren. Gut, auf der Gegenfahrbahn, da waren schon auch ein paar Leute, die sind vielleicht gerade heim in ihre Gärten gefahren. Aber ich rede jetzt von denen vor und hinter mir!

Aus Frust über die Schlange, die Warteschlange, bin ich zu IKEA gefahren, auf einen Kaffee. Da waren sie schon wieder. Die Schlangen-Leute, die, die nie dort sind, wo sie nicht stören, sondern immer genau vor mir in der Schlange. Wer bitte braucht heute etwas anderes als Kaffee? Wer muss Bosna - ja, gibts bei IKEA - und sonstiges zu sich nehmen, wenn es doch Kaffee gibt. Ja, daheim. Nur ich will heute freie Fahrt und einen Angestellten vorfinden, der sich um meinen Kaffeebecher kümmert.

Warum ich das schreibe? Weil ich jetzt fünf Tage bereits völlig tolerant überall in Warteschlangen stand. Weil ich dabei noch freundlich gelächelt habe. Weil ich das so gar nicht mag, das Warten. Und weil es für heute reicht. Ich setz mich jetzt in den Garten, ich geh nicht mehr vor die Tür und schalte meine Kaffeemaschine ein. An mir kann es also ab jetzt, Freitag, 22. August 2014, 14.30 Uhr nicht mehr liegen, dass es in Salzburg Staus gibt.