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Bibliotherapie, kennen Sie das? Nun, das machen auch so richtige Psychologen und -lytiker, und die noch mit Existenz vorn dran, die machen das ganz sicher ganz perfekt. Aber ist es nicht auch eine Form von Bibliotherapie, einem lieben Menschen ein für ihn möglicherweise bedeutsam werdendes Buch zu empfehlen, oder einen Text, es muss ja nicht immer eine Geschichte sein. Auch ein Sachbuch unterstützt einen manchmal, wenn man verunsichert durch sein eigenes kleines Leben trippelt.

Mich haben stets Biografien belebt und der Roman "Schöne Tage" von Franz Innerhofer hat viel in meiner Sicht auf die Welt verändert. Auch "Momo" von Michael Ende hat mich nachdenklich gemacht, ich war einer Freundin dankbar, die sich nicht davon abbringen ließ, mir ein Kinderbuch zu schenken. Ach, diese Einteilungen, Erwachsenenbuch hier und Kinderbuch dort: Wir älteren Menschen lernen doch so viel von den Geschichten für Kinder. Wir lachen uns durch die Pappbilderbücher, wir leiden mit den Heldinnen und Helden und wollen uns doch auch die Welt genau so lesen, wie sie uns gefällt. Bibliotherapie: Vom "Kleinen Ich bin Ich" von Mira Lobe bis zu Arno Geigers "Der alte König in seinem Exil", mit Wolfsgruber, Innerhofer und Mitgutsch dazwischen. Ein Versuch.